Mittwoch, 28. Februar 2018

Auch Bilder haben Rechte – was man bei der Verwendung von Bildern beachten sollte

Wer kennt das nicht? Ihr seid auf der Suche nach Bildern für euren Blog oder für euer Buchcover und schon Google spuckt eine Menge Möglichkeiten aus, eure Werke zu verschönern. Aber Vorsicht! Es ist schwer sich nicht verleiten zu lassen, denn hinter vielen dieser Bilder stehen Rechte, die ihr wahren solltet. Ansonsten kann das durchaus sehr teuer werden. Es ist egal auf welcher Seite ihr unterwegs seid, ob auf einer normalen Suchmaschine oder auf einem Bilder-Portal, ihr solltet euch immer die Zeit nehmen und euch informieren. Wo kommt das Bild her? Wer hat es gemacht? Welche Rechte und Lizenzen liegen auf dem Bild?
In diesem Artikel erfahrt ihr, was es mit dem Bildrecht auf sich hat, was ihr bei Stockfotos beachten müsst und wo ihr preisgünstige Bilder findet. Doch bevor ich euch ein paar Seiten vorschlage, sollte jeder von euch wissen, was Bildrechte eigentlich sind.







„Bildrechte sind die Rechte, die das Urheberrecht dem Fotografen als Urheber an seinem Werk bietet. Bei Bildrechten unterscheidet man zwischen den Urheberrechten wie dem Recht auf Namensnennung und Nutzungsrechten wie dem Recht zur Veröffentlichung, dem Recht zur Bearbeitung und den Verwertungsrechten.“[1]

Nach dem deutschen Urheberrechtsgesetz haben die Urheber dieser Bilder zahlreiche Rechte. Der Urheber allein bestimmt, ob und wie seine Bilder benutzt werden dürfen. Auch kann dieser darüber entscheiden, auf welche Art und in welchem Umfang die Bilder genutzt werden können.
Auch wenn ihr das Foto selbst geschossen habt und ihr die alleinigen Bildrechte besitzt, solltet ihr folgende Punkte überprüfen, bevor ihr euer Foto verwendet: (1) Das Urheberrecht des Fotografen selbst, wie oben bereits angedeutet. (2) Zudem zählen auch Gegenstände dazu, die selbst urheberrechtlich geschützt sind wie Architektur und Kunst.(3) Außerdem ist natürlich das Nutzungs- und Verwertungsrecht zu nennen, für die, die das Bild in irgendeiner Weise verwenden. 4) Abschließend seien hier noch die Persönlichkeits- und Eigentumsrechte erwähnt. Diese beinhalten u.a. direkt oder indirekt dargestellte Personen oder das dargestellte Eigentum und Räumlichkeiten.
Sind diese Punkte geklärt, steht der freien Verwendung eures Bildes nichts mehr im Wege. Aber auch bei Stockfotos solltet ihr insbesondere darauf achten, das diese eine Modelfreigabe besitzen, d.h. dass der Fotograf die Erlaubnis der abgebildeten Person(en) besitzt. Ist dies nicht der Fall, verzichtet lieber auf das Foto.




Fotolia vs. Pixabay: Was ist mit Bilddatenbanken wie Pixabay, die Bilder kostenlos oder lizenzfrei anbieten?


Kostenlos oder lizenzfrei bedeutet nicht, dass ihr diese Bilder einfach verwenden und veröffentlichen könnt. Die Art der Nutzung von lizenzfreien Bildern kann oft beschränkt sein, etwa auf die ausschließliche Nutzung in einem rein privaten Blog. Auch das Recht der Urhebernennung des Fotografen bleibt bei kostenlosen Bilddatenbanken weiterhin erhalten.
Wenn ihr zum Beispiel Nutzungsrechte nur für eine Verwendung ausschließlich Online erwerbt, besitzt ihr somit nicht alle Rechte am Bild. Ihr dürft die Bilder dann nicht für einen gedruckten Flyer benutzen. Sonst drohen dafür Abmahnungen, obwohl ihr ja eigentlich eine Lizenz erworben habt.



Es ist egal, ob ihr auf Anbieter kommerzieller Fotos oder Bilder unter Creative Commons (CC0) zurückgreift: Ihr solltet in jedem Fall überprüfen, ob die Lizenz eures Wunschmotives auch deren Verwendung entspricht.
Jede seriöse Agentur oder Stockfoto-Platform sollte auf seiner Webseite eine Lizenz- oder Nutzungsrechtevereinbarung haben. Diese sind erforderlich, um festzulegen, was für Rechte und Verpflichtungen ihr habt und wie ihr die Bilder nutzen dürft. Auf den entsprechenden Seiten solltet ihr nach folgenden Schlagwörtern Ausschau halten (meistens stehen sie bei den entgeltlichen Seiten ganz unten im Footer): Rechte, Terms, Terms and Conditions, License Agreement, Licence, FAQ, How To Use usw. So unterschiedlich wie die Begrifflichkeiten sind auch die Bedingungen der Anbieter. Ihr solltet euch auf jeden Fall daran halten. Wenn ihr auf einer Seite keine konkreten Nutzungsbedingungen findet, dann lasst lieber die Finger von den Bildern, um unnötigen Ärger zu vermeiden.

Die kostenlosen und lizensfreien Bilder erkennt ihr am Namen des jeweiligen CC-Lizenztyps. Das CC steht für Creative Commons, dem schöpferischen Gemeingut. Diese Lizenzen dienen dazu, dass ein Urheber der Öffentlichkeit auf einfache Weise Nutzungsrechte an seinen Werken einräumen kann. Der einfachste CC-Lizenzvertrag verlangt vom Nutzer lediglich die Namensnennung des Urhebers. Des Weiteren können weitere Einschränkungen gemacht werden, je nach dem, ob der Rechteinhaber eine kommerzielle Nutzung zulassen will oder ob Bearbeitungen erlaubt sein sollen oder nicht. Jedoch seid ihr bei Bildern mit einer CC0-Lizenz auf der sicheren Seite, da ihr mit diesen fast alles machen dürft, was euch in den Sinn kommt. Sie zählen unter den Rechtsbegriff Public Domain und sind demnach frei von Urheberrechten. Aber auch hier sollte dies in den Nutzungsbedingungen des Anbieters stehen.



Wo finde ich Bilder, die ich für meine Projekte verwenden kann?


Im Internet gibt es zahlreiche Bilderplattformen und Agenturen wie beispielsweise fotolia, shutterstock, pixabay oder pexels. Sie stellen entgeltlich oder sogar kostenlos Bilder für Blogger und Designer zur Verfügung. Wenn ihr also auf der Suche nach Stockbildern seid, schaut einfach in die Lizenzvereinbarung bzw. Nutzungsrechte hinein. Dort steht genaustens beschrieben, was ihr machen dürft und was nicht.
Des Weiteren solltet ihr darauf achten, ob ihr bei den kostenpflichtigen Anbietern eine einfache oder eine erweiterte Lizenz braucht. Das hängt davon ab, wofür ihr das Foto einsetzen wollt. Wenn ihr zum Beispiel Lesezeichen passend zu eurem Buch machen möchtet, die ihr dann an eure Leser als Werbung verschenkt, dann zählt das zur einfachen Lizenz. Kassiert ihr für die Lesezeichen auch nur einen noch so geringen Betrag, benötigt ihr eine erweiterte Lizenz.

Zu den drei bekanntesten deutschsprachigen gebührenpflichtigen Stockfoto-Anbietern zählen fotolia, iStock und shutterstock. Fotolia ist ein Beispiel für eine Fotoplattform mit Standardlizenzen. Hier zahlt ihr eine Gebühr und könnt dann das Material für eure Zwecke verwenden, müsst aber den Fotografen erwähnen.
Eine Seite auf der Fotografen ihre Bilder sogar völlig kostenfrei anbieten ist unsplash. Hier werden die Bilder im oben beschriebenen Creative Commons 0 (CC0) oder Public Domain veröffentlicht. Aufgrund dieser uneingeschränkten Bildrechte sind diese Bilder vollkommen frei für jeglichen Zweck verwendbar und es muss nicht einmal der Fotograf genannt werden.

Im Folgenden gebe ich euch ein paar Seiten mit auf den Weg. Bei allen sind die Nutzungsbedingungen klar festgelegt, sodass ihr keine Probleme bekommt, wenn ihr euch an deren Regeln haltet.

Plattformen mit freien Bildern findet ihr hier:
pexels 
pixabay 
picjumbo 
gratissography 
unsplash

Plattformen und Agenturen, die Bilder gegen Gebühr anbieten:
iStock
fotolia
shutterstock
bigstockfoto
despositphotos
123rf

Das Angebot an Stockfotos ist unerschöpflich. Werdet ihr auf der einen Seite nicht fündig, hat der nächste Anbieter sicherlich euer Wunschmotiv in seiner Datenbank.
Ein Hinweis zum Schluss: Wichtig ist, dass ihr nicht einfach in einen Download-Rausch verfallt, nachdem ihr die Nutzungsbedingungen gelesen habt. Ihr solltet immer noch einen Blick auf die unterschiedlichen Bildarten werfen. Denn nur weil auf einer Webseite einige Bilder für kommerzielle Zwecke verwendet werden dürfen, bedeutet es nicht automatisch, das ihr das mit allen machen dürft.

Eure Anki





[1] Definition von e-recht24


Zum weiterlesen:
Creativ Commons
Lizenzarten
e-recht24
epubli
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Zum Weiterlesen:




Fasziniert von der Welt, mit zu vielen Hobbys im Gepäck, versucht Anki ihren Gedanken Ausdruck zu verleihen. Mit Worten, aber auch mit Foto und Design greift sie auch anderen gerne unter die Arme. Willkommen beim Zeitfänger!


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