Vor einer Weile wurde ich gefragt, ob ich nicht einmal etwas zu diesem Thema schreiben könnte. Ich war erst skeptisch. Offengestanden habe ich weder eine Ahnung, wie ich beim Schreiben Spannung erzeuge, noch ob meine Geschichten tatsächlich spannend sind. Ich finde meine Geschichten langweilig und vorhersehbar. Ich kann nicht einmal von mir behaupten, jemals einen Plottwist geschrieben zu haben, weil ich immer weiß, was passiert. Zudem hat mich die Kommunikation mit meinen Lesern gelehrt, dass es einen ziemlichen Unterschied zwischen Selbstwahrnehmung und Leserwahrnehmung gibt. Was ich für spannend halte, finden sie vorhersehbar. Und wo ich davon ausgehe, wieder einen Kommentar á là „war ja abzusehen“ zu bekommen, haben sie mit dieser Entwicklung nicht gerechnet.
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Mittwoch, 31. Mai 2017
Mittwoch, 1. Juli 2015
Kolumne: „Dem Volk aufs Maul...“ - Über Sprachpfleger und Anglizismen
Ein Gespenst geht um in den Autorencommunities - das Gespenst der Anglizismenhasser und Sprachpfleger. Zur Erklärung: Sprachpfleger sind Leute wie Bastian Sick, die fernab jeglicher linguistischer Grundlagen und des Dudens ein Bild von einer standardisierten Hochsprache entwerfen, das es so nicht gibt.
Dabei negieren sie den Aspekt, dass sich Sprachen entwickeln und sich auch unsere heutige Form des Gegenwartshochdeutschen erst entwickelt hat. Es ist daher einfach nur vollkommen irrational, unser heutiges Deutsch als „Musterlösung“ und „Endstufe“ zu sehen und dabei alle Sprachentwicklungen zu verteufeln.
Sie bemängeln dabei beispielsweise den Wegfall von Artikeln und Präpositionen in der Jugendumgangssprache „Ich geh Kaufhof“, vergessen aber dabei, dass sich unsere Grammatik seit dem Althochdeutschen bereits stark vereinfacht hat. Im Althochdeutschen gab es noch Kasusendungen bei Substantiven wie im Lateinischen, diese sind auch einfach weggefallen.
Dabei negieren sie den Aspekt, dass sich Sprachen entwickeln und sich auch unsere heutige Form des Gegenwartshochdeutschen erst entwickelt hat. Es ist daher einfach nur vollkommen irrational, unser heutiges Deutsch als „Musterlösung“ und „Endstufe“ zu sehen und dabei alle Sprachentwicklungen zu verteufeln.
Sie bemängeln dabei beispielsweise den Wegfall von Artikeln und Präpositionen in der Jugendumgangssprache „Ich geh Kaufhof“, vergessen aber dabei, dass sich unsere Grammatik seit dem Althochdeutschen bereits stark vereinfacht hat. Im Althochdeutschen gab es noch Kasusendungen bei Substantiven wie im Lateinischen, diese sind auch einfach weggefallen.
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