Kapitel und Szenen
yWriter 5 gliedert die Geschichte in einzelne Kapitel. Diese wiederum werden in Szenen unterteilt. Legt man ein neues Kapitel an, so wird man nach dem Titel des Kapitels und einer kurzen Kapitelbeschreibung gefragt. Wenn man eine Beschreibung eingibt, wird diese am linken unteren Bildschirmrand angezeigt, wenn man auf das Kapitel klickt.In die einzelnen Szenenfelder wird der eigentliche Text geschrieben. Man kann jeder Szene einen Titel geben und die Perspektive festlegen, aus der sie erzählt wird. Neben einfachen Formatierungsmöglichkeiten, kann man sich seinen Text auch vorlesen lassen. Allerdings geht dies nur für englische Texte. Unter dem Reiter „Details“ lassen sich weitere Feinheiten auswählen, zum Beispiel ob es sich um den Haupt- oder einen Nebenstrang handelt und in welchem Status sich die Szene befindet (Umriss, Draft, 1st Edit, 2nd Edit, Done). Außerdem gibt es Platz für Notizen und man kann ein Foto zur Szene hochladen. Im letzten Reiter „Ziele“ kann man ein Ziel, wohin die Handlung führen soll, Konflikte und einen Ausgang festlegen. So hat man einen genauen Überblick über den Verlauf der Szene.
Datenbanken
Um seine Figuren, Schauplätze und wichtige Gegenstände im Überblick zu behalten, kann man beim yWriter 5 hierfür detaillierte Datenbanken anlegen. Auf diese Datenbanken kann man auch von den Szenen aus zugreifen und beliebig Charaktere, Schauplätze und Gegenstände zu den Szenen hinzufügen.Die Erfassungsmaske für Figuren beinhaltet beispielsweise eine grobe Übersicht mit Namen und Beschreibung, sowie Platz für eine ausführliche Biografie, Notizen zur Figur, Ziele sowie die Möglichkeit, ein Foto hochzuladen.
Wörterzähler und Wortzielfunktion
Am linken unteren Bildschirmrand wird der gesamte Wordcount des Manuskripts angezeigt. In Klammer zählt yWriter 5 außerdem, wie viele Wörter am aktuellen Tag hinzugekommen sind. Innerhalb der einzelnen Szenen kann man auch den Wordcount der Szene, bzw. des Kapitels einsehen.
Um sich selbst zu motivieren, kann man ein Wortziel festlegen, dass man sich dann erschreibt. Dazu kann einen bestimmten Zeitrahmen von mehreren Tagen, Wochen oder gar Monaten eingeben, in dem das Wortziel erreicht werden soll. Das Programm zeigt dann den Fortschritt in Prozent, die durchschnittliche tägliche Wortzahl, die man schreiben muss, sowie die verbleibenden Tage. Aufgrund dieser Wortzieleingabe kann man sich außerdem ein Übersichtsblatt über das tägliche Arbeitspensum erstellen lassen. Alternativ kann man sich auch ein Schreibarbeitsblatt für einen Tag anlegen, bei dem man eingibt, wie viele Wörter man insgesamt und wie viele man in einer Stunde schreiben möchte, sowie die Uhrzeit.
Automatische Zwischenspeicherung und Backup-Funktion
Positiv ist außerdem anzumerken, dass yWriter 5 automatisch zwischenspeichert. Diese Funktion ist für Autoren wohl lebensnotwendig – Computerabstürze können immer wieder mal vorkommen und wer denkt schon ans Zwischenspeichern, wenn er im Schreibflow ist?Außerdem besitzt das Programm eine Funktion zum Erstellen einer Sicherungskopie. Diese kann entweder manuell ausgeführt werden oder man stellt die tägliche Auto-Sicherung ein. Alternativ kann man sein Projekt auch auf einem FTP-Server sichern, welcher im Programm eingestellt werden kann. Bei FTP handelt es sich um ein Dateiübertragungsprotokoll, mit dem man Dateien aus dem Internet herunterladen oder ins Internet hochladen kann.
Suchen, Ersetzen und Problemwörter
Wie alle gängigen Schreibprogramme hat auch yWriter 5 eine Funktion zum Suchen und Ersetzen von Wörtern. Außerdem kann man eine Liste von Problemwörtern anlegen, die das Programm dann aufspürt und im Text markiert. Hierzu zählen z. B. Füllwörter wie „ja“, „gar“ oder „auch“. Es gibt eine voreingestellte Liste, doch diese beinhaltet ausschließlich englische Begriffe. Leider ist diese Funktion in der deutschen Version fehlerhaft und findet keine Ergebnisse.
Nachteile
Was bei yWriter 5 ganz klar fehlt, ist eine umfassende Grammatik- und Rechtschreibprüfung. Diese ist bei dem Programm überhaupt nicht vorhanden.Außerdem formatiert yWriter 5 die eingegebenen Texte nicht als Normseiten, wie das beispielsweise bei Papyrus der Fall ist. Um seinen Text auf Rechtschreib- und Tippfehler zu überprüfen, sowie in Normseiten zu formatieren, muss man den Text also schlussendlich in Word oder ein ähnliches Textverarbeitungsprogramm kopieren, was ziemlich umständlich ist, denn eine Ausgabe des gesamten Manuskripts im .doc- oder .pdf-Format ist nicht möglich.
Eine deutsche Version gibt es zwar, doch sie ist schlecht übersetzt und fehlerhaft, z. B. können Problemwörter nicht aufgefunden und deutsche Texte nicht vorgelesen werden. Es empfiehlt sich also, die englische Version zu installieren.
Was mir als bekennender Scrivener-Nutzer außerdem fehlt, ist eine Funktion zum Importieren von Recherchetexten und –bildern. So muss ich meine zusätzlichen Materialien, die ich zum Schreiben der Geschichte brauche, außerhalb des Programms abspeichern und habe nicht alles griffbereit.
Fazit
Es ist absolut lobenswert, was der yWriter 5 bietet, vor allem im Hinblick darauf, dass er kostenlos ist. Ich war selbst über mehrere Jahre Nutzerin dieses Programms und fand es auf jeden Fall nützlich und hilfreich beim Schreiben von Romanen. Man hat eine bessere Übersicht als in einem Worddokument, da man auf separate Szenen und Kapitel zugreifen kann. Außerdem hat man einen guten Überblick über seine Figuren und Schauplätze.Für Schreibanfänger ist der yWriter 5 sicherlich ausreichend. Wer allerdings Wert auf Dinge wie Rechtschreibprüfung, korrekte Formatierung in Normseiten oder gar eine Stilanalyse legt, wird mit diesem Programm nicht glücklich und sollte besser in ein kostenpflichtiges Programm wie Scrivener oder Papyrus investieren.
Mittlerweile gibt es für Windows 10 schon die Version yWriter 6. Bis auf ein neues Design gibt es aber keine großen Veränderungen.
Heruntergeladen werden kann das Programm hier: www.spacejock.com/yWriter5_Download.html
Zum Weiterlesen:
Mimi bloggt auf www.myna-kaltschnee.com über Bücher und das Schreiben. Ihre Geschichten sind in den Genres Horror, Fantasy und Science Fiction zu Hause.
Hallo, ich finde nur einzelne, wenige Wörter, die nicht übersetzt worden sind und bei "Funktionen" kann ich keine Mängel diesbezüglich feststellen. Die Problematik mit den Füllwörtern ist mir noch nicht aufgefallen, weil ich sie bisher nicht verwendet habe. Das werde ich mal ausprobieren. Rechtschreibkorrektur gibt es, aber eben auch nur für englische Texte. Ich habe leider noch keine Möglichkeit gefunden, ihm hier Deuscth bei zu bringen.
AntwortenLöschenyWriter6 funktioniert auch unter Windows 7 und lässt sich gefahrlos Parallel zur 5er Version testen. Es bietet jetzt einen Zen-Modus, allerdings nur Halbherzig, weil der Schreibbereich über die gesamte Monitorbreite ausgedehnt wird, also seeehr lange Zeilen entstehen. Unglücklich. Aus dem "Szenen"-Fenster wurden von dem Reiter "Details" einige auf eigene Reiter verteilt. Das ist ungünstig und nervt durch zusätzliche Klickerei. Es empfiehlt sich bei yWriter5 zu bleiben.
Unter den "Projekt Notizen" lassen sich Ideen sammeln, aber es stimmt, externe Materialien lassen sich nicht einbinden. Das keine "Normseiten" erstellt werden, bereitet mir noch keine Kopfschmerzen. Das Programm bietet eine Vielzahl an Export-Formaten, vielleicht versteckt sich da was taugliches hinter, z.B. das epub-Format. Mal sehen.
Persönlich werde ich trotz mehrerer Versuche mit Scrivener nicht "Warm". Nicht intuitiv, unübersichtlich, Bedienungsunfreundlich. Den Hype darum kann ich nicht nachvollziehen. Wenn ich Geld investieren könnte, würde meine Wahl auf "Patchwork" fallen. Meine Kombination aus yWriter5 und Scapple wird mir hoffentlich auch nach den ersten Schritten genügen ;-)
LG Ole
Dies ist eine praktische Software für den Schriftsteller. Ich habe noch nie dergleichen gesehen. Jetzt kann ich es in der Praxis ausprobieren. Ich schreibe ein Buch ein paar Monate, aber ich kann nicht die Informationen organisieren, ich hoffe, diese Software wird mir helfen. Ich könnte diese hinzufügen http://www.munsoft.de/EasyWordRecovery/. Nützliches Werkzeug, wenn Dateien verloren gehen.
AntwortenLöschen