Samstag, 23. Januar 2016

5 Schreibübungen für zwischendurch



Nina George hat es in einem Interview mit dem Fokus auf den Punkt gebracht: „Man braucht Jahre, um über Nacht erfolgreich zu werden.“ Das bedeutet umgekehrt, es gibt keinen besseren Zeitpunkt, mit dem Schreiben zu beginnen, als jetzt. Doch gerade der Anfang, die ersten Seiten, bis man seine Routine gefunden hat, ist nicht einfach. Im Folgenden habe ich fünf kleine Schreibübungen für dich, mit denen dich einfach mal anfangen, oder deinen eigenen Rhythmus finden kannst. Ab heute gibt es also keine Ausrede mehr. Mit jeder Übung trainierst du eine andere Facette des kreativen Schreibens.

Gute Inspirationen für Schreibübungen können z.B. verschiedene Titelgeneratoren sein:

Buchtitelgenerator http://www.buchtitelgenerator.de/

Scharade-Welt http://www.scharadewelt.de/charades.php#

Der Satzgenerator https://satzgenerator.de/drrao

Object Writing


Diese Übung habe ich in einem Songwritingkurs kennengelernt. Beim „Object Writing“ kannst du das „Show, don’t tell“-Prinzip üben, da du dich beim Schreiben auf deine fünf Sinne konzentrieren sollst. Und das 10 Minuten am Tag. Die Übung geht folgendermaßen:

Suche dir ein Thema. Das kann irgendetwas sein, das dir gerade im Kopf rum spukt oder etwas, das dir zufällig ins Auge fällt („Bücherregal“, „Klavier“, „Sonnenschein“, „mein kuscheliges Bett“, „S-Bahn“).

Es sollte ein reales Objekt sein, daher sind für diese Übung die Titelgeneratoren nicht hilfreich, denn die Ideen dort sind oft sehr abstrakt (Magenta ist eine harte Farbe, Kuss der Wolke).

Stelle dann einen Timer auf 10 Minuten und schreib zu dem gefundenen Thema einfach drauf los. Versuche dabei, dich auf die 5 Sinne (Sehen, Fühlen, Schmecken, Hören, Riechen) zu konzentrieren. Wo bist du? Was nimmst du wahr? Liegt der Duft nach frisch gemähtem Gras in der Luft? Löst die gemütliche Berghütte ein Gefühl der wohligen Wärme in dir aus?

Es kommt nicht darauf an, eine Kulisse möglichst präzise zu beschreiben. Wenn deine Gedanken in eine andere Richtung treiben, folge ihnen. Aber konzentriere dich weiter auf die fünf Sinne. Wenn die Zeit abgelaufen ist, hör auf. Egal, an welcher Stelle du dich gerade befindest.

Die Übung dient dazu, deine Sinne zu schulen und einfach ganz zwanglos mit dem Schreiben zu beginnen, bzw. eine Routine zu bekommen, indem du beispielsweise jeden Tag mit einer solchen Übung startest.

Writing Prompts/Schreibkicks


Eine weitere Übung sind so genannte Writing Prompts oder Schreibkicks. Auf den ersten Blick ähneln sie dem Object Writing: Schreibe einen Text zu einem bestimmten Thema. Doch während du beim Object Writing einfach für 10 Minuten drauf los schreibst und dich auf deine Sinne konzentrierst, geht es jetzt darum, bestimmte Themen als Anregungen zu einer Geschichte zu nehmen. Wenn du an deinen Projekten nicht weiter kommst, warum nicht einfach einen Text zu irgendeinem Thema schreiben? Ganz zwanglos, einfach, um mal wieder zu schreiben?

Es gibt eine Reihe von Homepages, die eigene Versionen von Schreibkicks oder Writing Prompts anbieten:
Schriebkick-Automat von Kidsville https://www.kidsville.de/atelier/schreiben/kicks/

Deutsche Schreib-Prompts http://deutsche-schreib-prompts.tumblr.com/

Daily Writing Prompts by Sarah Seleky auf Pinterest https://de.pinterest.com/sarahselecky/daily-writing-prompts/

Das Buch „Writing Prompts für jede Gelegenheit: 300 Schreibinspirationen“ von Ben Lesser http://www.amazon.de/Writing-Prompts-jede-Gelegenheit-Schreibinspirationen-ebook/dp/B0147Q7KUA/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1452336930&sr=8-1&keywords=ben+lesser

Oder meine eigene Homepage www.sabi-writing-whatever.com

Hierfür kannst du auch die Titelgeneratoren nehmen, denn es macht nichts aus, wenn die Themen etwas abstrakter sind. Vorausgesetzt, du kannst etwas damit anfangen.

Metaphern bilden


Metaphern können einen Text auflockern, den Leser faszinieren, oder einfach nur nerven, wenn sie schlecht geschrieben sind. Aber wie bildest du gute Metaphern? Bei einer Metapher werden zwei Dinge miteinander verbunden, die eigentlich auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Es gibt unzählige Arten von Metaphern, aber darauf will ich gar nicht genauer eingehen. Wenn du üben willst, Dinge, die nichts miteinander zu tun haben zu verbinden, schreibe Wortlisten und versuche dann, Gemeinsamkeiten oder Verbindungen zwischen den Worten zu finden.
Eine Liste könnte z.B. folgendermaßen aussehen:
Schwimmen Ringbuch

gepflanzt Hoffnung

Sommer Grashüpfer

Stolz I-Phone
 

Dann versuche, irgendeine Gemeinsamkeit oder Verbindung zwischen den Worten zu finden und schreibe Sätze zu den einzelnen Wortkombinationen:
- Der Sommer ist das I-Phone unter den Jahreszeiten.


Sport war einfach nichts für mich. Bei den Übungen fühlte ich mich stets wie ein Grashüpfer, der versucht zu schwimmen.

Das Ziel ist nicht, die tiefgründigsten Aussagen zu finden oder exakt zu analysieren, welche Form von Metapher ihr gefunden habt. Es geht eigentlich nur darum, zu üben, Verbindungen zu entdecken und kreativ mit den Worten zu spielen.

Assoziationskette


Diese Übung ist ganz simpel. Du schließt die Augen, schlägst ein Buch auf, tippst auf ein Wort, öffnest die Augen und schreibst ein paar Sätze (oder auch nur einen) zu dem Wort, das da steht (ob es wortwörtlich vorkommen muss, kannst du dir selber überlegen). Dann schlägst du blind die nächste Seite auf, tippst wieder auf ein Wort und versuchst, deine begonnene Geschichte fortzusetzen, so dass du das neue Wort einbauen kannst. Nach einem oder ein paar Sätzen schlägst du wieder die nächste Seite auf. Das machst du so lange, bis du eine kleine Geschichte geschrieben hast.

Was wäre wenn?


Was wäre wenn … das Eichhörnchen vor meinem Fenster ein geheimer Bote ist?
Was wäre wenn … es mir die Nachricht überbringt, dass ich eigentlich die Prinzessin eines fernen Reiches bin? (Oder Schülerin einer Zauberschule? Oder die Tochter von …)
Was wäre wenn … der Teil der Karte fehlt, der mich zu dem fernen Reich bringt?

Was wäre wenn … ich aber den Hinweis habe, dass mein entfernter Onkel aus London Bescheid weiß?

Was wäre wenn … dieser Onkel gestern entführt wurde?
Okay, ich denke, das Prinzip ist klar. Egal von welchem „Was wäre wenn“-Gedanken aus, es lassen sich wunderschön Ideen entwickeln, die dann in einer kurzen Geschichte oder sogar in einem Roman umgesetzt werden können. Oder man vertreibt sich einfach in der S-Bahn die Zeit. Auch, wenn du beim Plotten nicht weiter kommst, kannst du für ein Szenario (wie oben beim zweiten „Was wäre wenn“) verschiedene Möglichkeiten sammeln und dich dann später entscheiden, was in deinen Plot passt.
 

Übung


Such dir doch gleich mal eine der Übungen aus und probiere sie. Wenn du dich nicht entscheiden kannst, würfle! Bei einer 6 kannst du selber wählen, oder einfach nochmal würfeln. 


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Wenn die Muse dich nicht küsst – 10 Quellen der Inspiration

Der kreative Prozess

Der Fantasy-Völker-Generator

 

 

 


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