Montag, 1. Juni 2015

Branding für Autoren – Das „Ich“ als Marke

Wer als Autor bekannt werden und langfristigen Erfolg verzeichnen will, der kommt an Social Media heute nicht mehr vorbei. Dies gilt besonders für Self-Publisher. Doch auch immer mehr Verlagsautoren reicht die Werbung des Verlags nicht mehr aus.
Umso wichtiger ist es, sich richtig zu präsentieren und seine Eigenmarke aufzubauen.




Personal Branding

Mit Personal Branding meine ich das Aufbauen der eigenen Autorenpräsenz als Marke.
Also das "Ich" als Marke.
Ein bekanntes Bespiel dafür wäre „Stephen King“. Jeder weiß genau, für was dieser Name steht, auch ohne jemals eines seiner Bücher gelesen zu haben. Er ist zu einer Marke geworden.

Die Meinungen darüber, ob man als Autor „Personal Branding“ betreiben sollte, also eine Autorenmarke braucht, gehen auseinander.
Die Einen halten es für einen selbstverliebten Zeitvertreib, der wenig hilfreich ist beim Verkauf eines Buches und meinen, dass das Buch beworben werden sollte und nicht der Mensch dahinter.
Die Anderen sehen es als zeitgemäße und wirkungsvolle Möglichkeit an, um seinen Bekanntheitsgrad zu erhöhen und Leser zu binden.
Ich persönlich finde, es gehört zum modernen Marketing dazu und jeder Autor, der nicht davon gebraucht, verschenkt Potenzial.

 

Gute Gründe für eine Eigenmarke

Die Gründe, die für den Aufbau deiner Eigenmarke sprechen, sind zahlreich:
  • Es herrscht große Konkurrenz und ein Überangebot von Buchtiteln, besonders seit es mit Self-Publishing einfach geworden ist, ein Buch zu veröffentlichen. Dich bekannt zu machen und präsent zu sein, ist wichtiger als jemals zuvor.

  • Abgrenzung von der Konkurrenz und ein hoher Wiedererkennungswert sind wichtig für deinen Erfolg als Autor.

  • Leser finden leichter Zugang zu einem Menschen als zu einem Objekt. Sie können sich emotional leichter binden und besser identifizieren. Durch Kommunikation über Social Media wirst du als Mensch greifbar und nah.
  • Sich im Social Media zu präsentieren macht Spaß. Die Aufmerksamkeit und Wertschätzung hilft besonders in schweren Zeiten von Schreibblockaden und Zweifeln.
  • Branding hilft dir, zu dir selbst zu finden, da du dich fragen musst, für was du stehen und wie du wahrgenommen werden willst.
  • Durch ein großes Netzwerk kannst du leicht Beziehungen und Kontakte knüpfen. Ob du nun ein Buchcover oder einen Lektor brauchst, es gibt immer Jemanden, der Jemanden kennt.
  • Ideen können früh getestet werden. Du siehst schnell, wie groß das Interesse und damit das potentielle Publikum für eine neue Geschichte ist.
  • Nicht zuletzt heißt ein höherer Bekanntheitsgrad in der Regel auch mehr Verkäufe.

Wie findest du deine Marke?

Folgende Punkte helfen dir beim Branding:
  • Das Genre. Was für Bücher schreibst du? Wie werden solche Bücher im Internet präsentiert? Wie präsentieren sich deren Autoren? Hier lohnt der Blick zu den Kollegen. Was kannst du ähnlich machen? Was kannst du anders machen und dich somit abgrenzen?

  • Das Wissen. Was kannst du an Wissen und an Information bieten? Hast du Fachwissen und kannst dich als Experte vermarkten? Versorgst du eine Nischengruppe, die auf spezielle Art mit deiner Marke angesprochen werden kann?

  • Die Zielgruppe. Ist dein durchschnittlicher Leser männlich oder weiblich? Wie alt ist er? Was für einen Beruf oder was für Hobbies hat er? Wie sehen Beziehungsstand und sexuelle Neigungen aus? Was isst und trink er gern? Hier gibt es noch viele Fragen, je nachdem, was für Bücher du schreibst. Wenn du deinen typischen Leser gefunden hast, kannst du überlegen, was dieser Leser für Erwartungen und Wünsche hat und wie du ihn am besten ansprechen kannst.
  • Aus den drei ersten Punkten ergeben sich dann die Antworten auf Fragen wie: Wofür willst du stehen? Wofür willst du wahrgenommen werden? Das entscheidet über den Inhalt, den du bringen kannst. Wie willst du wirken? Das entscheidet maßgeblich über den Ton, den du auf deinen Präsenzen anschlagen solltest.
  • Suche dir Markenkennzeichen aus: Dein Slogan, dein Logo, dein Name, dein Gesicht, deine Farben, deine Schriftarten. Achte darauf, dass sie zu dir und deinen Inhalten passen.
  • Präsentiere all diese Punkte einheitlich auf allen Kanälen im Internet!

Personal Branding sollte jedoch nicht als Möglichkeit der Selbstbeweihräucherung missverstanden werden. Wer damit nur sein Ego streicheln will, dem laufen die Leser schnell davon. Also Achtung - auch im Social Media solltest du stets professionell auftreten.
Besonders dann, wenn es um Trolling geht. Sogenannte Trolle verfassen Beiträge und Antworten um zu provozieren, zu schaden oder zu verletzen. Hier kann man sich leicht runterziehen lassen. Im Zweifelsfall solltest du den Troll einfach ignorieren, denn Aufmerksamkeit ist alles, was er möchte.

Vergiss beim Markenaufbau nicht, dass Social Media auch ein großer Zeitfresser ist.
Wer kennt das nicht? Da will man nur mal schnell Twitter und Facebook auf wichtige Nachrichten überprüfen, und eh man sich versieht, hat man mehrere Stunden in den Netzwerken verbracht.
Ich empfehle hier feste Zeiten zu setzen und sich an diese zu halten – auch wenn es schwer fällt. Wer sich eine Autorenmarke aufbauen will, der muss auch bei der Zeiteinteilung denken und handeln wie ein Profi.

Trotz all der Professionalität: Bleibe bitte menschlich!
Die Leser wollen keine perfekte Inszenierung, sie wollen einen echten Schriftsteller sehen.

Links:

Mehr zum Thema „Social Media und der Autor“ findest du auch auf dem Blog von Madita

4 Kommentare:

  1. Sehr schöner Beitrag über LOGO (Branding) - ich erstelle diese LOGO für meine Kunden und werde diesen Beitrag mal auf mein Profil teilen.
    Ihr findet mich bei facebook, google+ und twitter
    Kompliment nochmal an den Autor des Beitrags.

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    1. Vielen Dank für die lieben Worte!
      Ich freue mich sehr, dass dir mein Artikel gefallen hat und du ihn teilen möchtest.
      Liebe Grüße,
      Madita

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  2. Das sind DIE Infos, die uns wirklich vorwärts bringen! SUPER!

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  3. Ab wann würdest du denn damit anfangen? Auch wenn man nur Hobby Autor ist und an seinem aller ersten Werk sitzt? :O und wenn ja, was sollte man schreiben? Wöchentliche Infos, was so am Projekt passiert? :D

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