Samstag, 30. April 2016

Der Autor als Gefährte


Schon als Kinder erfinden wir uns Begleiter, die uns zur Seite stehen, sei es in schwierigen Situationen oder einfach nur, weil wir es können. Dass Kreativität in Kinderköpfen noch roh und unbehandelt ist, spielt dabei wohl ebenfalls eine Rolle. Nun, als Erwachsene wünschen wir uns meist einen Gefährten, der uns durch dick und dünn begleitet. Wie schon in der Vorschau beschrieben, erschafft der Autor uns nicht nur einen Gefährten, sondern nimmt dadurch auch selbst diese Rolle ein. Er ist Freund und Vertrauter, aber auch in gewissem Maße Teil des eigenen Lebens. 


Oft wird gesagt, dass bloß die Geschichte zählt und nicht der Erzähler selbst. Doch wann ist der Job eines Autors erledigt? Wenn er überrascht, verzaubert und geschockt hat? Manchmal geht er jedoch weiter - auch wenn der Autor selbst davon wenig mitbekommt. Fans schreiben über ihren Autor wie über einen guten, wenn nicht sogar besten Freund. Sie wollen wissen, wer hinter der wunderbaren Story steht, die sie eins ums andere Mal begeistert hat. Nicht nur das, was Geschrieben wurde, zählt, sondern auch der Autor selbst. Manche mögen hier von einer Vorbildfunktion sprechen, wieder andere wollen sich auf ein solches Spiel der Moral nicht einlassen.


Ein Autor kann Freund und Gelehrter sein, er muss sich nicht für eines entscheiden. Er kann unterstützend zur Seite stehen oder radikal belehren. Dem Autor als Gefährten sollte allerdings noch ein weiteres Attribut zugeschrieben werden: Reaktionsfähigkeit. Die Wechselwirkung zwischen Autor und Leser ist bei diesem „Typ“ Autor besonders wichtig. Egal, ob es dabei um die Geschichte sowie Anregungen und Kritiken der Leser geht oder um den Autor persönlich.


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Jenny bloggt außerdem auf https://jennifergreve.wordpress.com/



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