Mittwoch, 30. März 2016

Der Autor als Abenteurer

Der Autor als Abenteurer agiert auf verschiedenen Ebenen des Schreibens. Einerseits textextern, beim Schreiben des Buches selbst und andererseits textintern, in Form der unterschiedlichen Teilhaberschaft des Lesers.
 



„Abenteuerlust gibt es sowohl nach außen als auch nach innen.“ - Wolfgang J. Reus 

Der Abenteurer schreckt nicht vor neuen Territorien zurück und verwirklicht seine Ideen, auch wenn er dabei gegen den Strom schwimmt. Er liebt es Neues auszuprobieren sowie erfinderisch und kreativ zu sein. Scham und Scheu empfindet er deswegen keinesfalls. Aber auch der Abenteurer ist nicht von Anfang an so furchtlos, sondern entwickelt diese Züge erst im Laufe seiner Schreiberfahrungen.
 

„Wünsche in die Realität umsetzten, ist die Herausforderung, an der alles scheitert oder zu einem großen Abenteuer wird.“ - Else Pannek
 

Pannek bezieht sich mit ihren Worten zwar nicht zwingend auf das Schreiben, jedoch kann die Intention sehr gut darauf übertragen werden. Die eigenen Ideen zu realisieren und zu beleben ist manchmal ein riesiges Problem, welches durchaus in einer Katastrophe enden kann. Allerdings kann es genauso gut ein Abenteuer sein, das uns nach seinem Abschluss größer gemacht hat. Der Gewinn an Größe ist nicht nur ein Gewinn an Selbstsicherheit, sondern auch an Selbstzufriedenheit. Es kann uns mit Stolz und Glück erfüllen.
 

„Wir können nicht vergessen, dass jedes einzelne Leben ein Abenteuer ist. In jedem Leben gibt es eine Möglichkeit zur Flucht, zur Erweiterung, zur Entwicklung, zur Veredelung und zur Überwindung von Hindernissen, die unverrückbar scheinen.“ - Anaïs Nin
 

Manchmal schaffen wir es selber nicht, die von Nin angesprochenen Möglichkeiten in unserem eigenen Leben zu verwirklichen und brauchen einen Schubs von außen. Bücher und auch Ideen als solche gelten nicht umsonst als Sammlungen von Weisheiten, die wir für uns selbst verwenden können. Der Abenteurer kann in diesem Fall nach zwei Wegen verfahren: Zum einen kann er uns von außen teilhaben lassen und uns von seinen eigenen Abenteuern erzählen. Wie schon in der Vorschau dieser Themenreihe (Was ist das? Ein Autor?), kann dieser Weg oftmals als Hilfestellung verstanden werden. Die Verarbeitung von Geschehnissen, Wünschen und Träumen wird in gewissem Maße an uns weitergetragen. Der Abenteurer entführt uns aus unserem alltäglichen Leben, oder vielleicht zeigt er uns auch nur, was es Besonderes an eben diesem gibt. Der zweite Weg, den der Abenteurer einschlagen kann, beinhaltet einen Perspektivenwechsel des Lesers. Nun ist er nicht mehr außen vor. Er wird ein Teil der Geschichte, unauflöslich mit ihr verbunden. Dieser Aspekt verweist stark auf den Autoren als Gefährten und wird aus diesem Grund erst im nächsten Artikel behandelt. 

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 Jenny bloggt außerdem auf https://jennifergreve.wordpress.com/



3 Kommentare:

  1. Finde ich gut! Kann mich sehr gut mit dem Begriff Abenteurer identifizieren! :D

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  2. Als Autor kann man praktisch jede Perspektive einnehmen - Wahnsinniger, der mit seinen Figuren "spielt", Gott, der das Geschehen lenkt, Abenteurer, der alles erlebt, als wäre er selbst dabei. :D Das liebe ich so daran... Ein schöner Artikel, bin schon auf den nächsten aus der Reihe gespannt.

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  3. Danke Mareike, da hast du wohl dem Schlussteil der Reihe vorgegriffen. :P

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