Samstag, 5. September 2015

BoD – Dein Buch auf Bestellung

Im Gegensatz zu DKZV (Druckkostenzuschussverlagen) wirbt BoD nicht damit, ein Verlag zu sein. BoD beschreibt sich als Unternehmen „für Autoren und Verlage und Anlaufstelle für das Publizieren von E-Books und Büchern ab einem Exemplar“*.



Was ist BoD?

BoD ist erstens die Bezeichnung für das Unternehmen Book on Demand, zweitens aber auch die Abkürzung für das Verfahren Book on Demand, also Buch auf Nachfrage.
Veröffentlichst du dein Buch bei einem Verlag, dann wird eine bestimmte Auflage gedruckt. Wenn die Exemplare weg sind, dann wird nachgedruckt - oder eben auch nicht. Zum Beispiel kannst du ganz vorn in einem Buch aus einem Verlag erkennen, aus der wievielten Auflage das Exemplar stammt. Das ist insofern interessant, weil du erkennen kannst, wie oft das Buch nachgedruckt wurde – also wie hoch die Nachfrage ist.
Bei BoD kannst du so viele Exemplare drucken lassen, wie du möchtest. Häufig wird dieses Angebot genutzt, um wissenschaftliche Arbeiten zu publizieren, denn diese müssen in mehrfach gedruckter Fassung abgegeben werden. Es gibt auch die Möglichkeit, (Buch-)Geschenke für die Familie drucken zu lassen, ohne dabei abgezockt zu werden oder eine bestimmte Menge an Belegexemplaren kaufen zu müssen.


Wann ist Book on Demand für mich als kreativer Schreiber interessant?

Wenn du dein Buch als E-Book selbst veröffentlicht hast, kannst du deinen Lesern einen Mehrwert bieten, indem du es als Printausgabe verkaufst. Es gibt immer noch mehr als genug Leser, die ein gedrucktes Buch einem E-Book vorziehen.
Für viele Selfpublisher ist es eine tolle Möglichkeit, das eigene Buch im Regal stehen zu haben. Man kann es auf Lesungen oder Buchmessen verkaufen und signieren. Lesezeichen drucken zu lassen, wenn man ein gedrucktes Buch anbietet, ergibt mehr Sinn als ein Lesezeichen zu einem eBook.
Auch in der eigenen Familie oder unter Freunden wird man vielleicht mehr wertgeschätzt, wenn man ein „richtiges“ Buch veröffentlicht hat, denn schließlich kann ja jeder ein PDF irgendwo hochladen. ;-)


Welche Vorteile hat Book on Demand?

Durch das Book-on-Demand-Verfahren sind die Bücher ohne hohe Lagerkosten beliebig lange lieferbar. Wegen der individuell großen Auflage kann die Vorlage jederzeit aktualisiert werden, womit eine Neuauflage gedruckt werden kann, ohne viele Exemplare zu verschenken. Außerdem schont dieses Verfahren Ressourcen, da in der Regel nur so viele Bücher gedruckt werden, wie angefordert sind. Ein sehr großer Vorteil ist, dass inzwischen Bücher über BoD von stationären Buchhändlern bestellbar sind und somit der Rückstand der selbst veröffentlichten Bücher zu Verlagsbüchern ausgeglichen ist.


Welche Nachteile hat Book on Demand?

Vor einigen Jahren (2008) hat das Literaturcafe einen Praxistest mit BoD und Lulu gestartet, den du hier nachlesen kannst. Als Nachteil von BoD (dem Unternehmen) wird aufgeführt, dass Bücher als Volltext im Internet auftauchen können.

Genau wie die Diskussion, dass eBooks durch Self-Publisher schlecht gemacht werden, gibt es auch Bedenken, dass durch Book on Demand schlechte Bücher in den Buchhandel gelangen, weil jeder ohne Lektorat/Korrektorat veröffentlichen kann. Außerdem kann es zu langen Lieferzeiten kommen, da die Bücher nicht im Buchhandel gelagert sind, sondern frisch gedruckt werden.

Letztendlich sollte sich jeder Selbst ein Bild von verschiedenen BoD-Anbietern machen, Erfahrungsberichte lesen und überlegen, ob dieses Verfahren für ihn infrage kommt.

Links:


*https://www.bod.de/ueber-bod/das-unternehmen.html

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Zum Weiterlesen:



Tinka liebt es, andere Menschen zu motivieren und zu inspirieren. Die Autorin bloggt auf tinkabeere.com, hat einen Ratgeber zum Bloggen veröffentlicht und schreibt fantastische Jugendbücher.

4 Kommentare:

  1. Ich würde um ehrlich zu sein auf einen Erfahrungsbericht von 2008 nicht viel geben. Das liegt daran, dass ich Anfang 2009 selbst mal etwas über BoD veröffentlicht habe.
    Damals fielen mir im Laufe der Zeit als Nachteile unter anderem die Datenerhaltungskosten ich glaube ab dem dritten Jahr auf und dass alle Vertrage auf 5 Jahre geschlossen wurden. Außerdem hätte ich damals 99€ für eine zusätzliche eBookversion zahlen müssen und die Buchkosten waren im Vergleich zu den Preisen für ungefähr gleichlange Bücher im Buchhandel überdurchschnittlich hoch und damit nicht wettbewerbsfähig.

    Inzwischen (auch wenn ich mich aus dem Selfpublishing verabschiedet habe) hat BoD Einiges dazugelernt und lohnt sich viel mehr für Selfpublisher.
    Einen Bericht über die Preissenkungen gibt es z.B. hier http://gnomunser.familygaming.de/?p=609
    Die Datenerhaltungskosten sind soweit ich informiert bin inzwischen weggefallen und wenn man z.B. eine Kurzgeschichte als eBook über BoD vertreiben will, fallen gar keine Kosten an.
    Auch Richard Norden hat etwas dazu geschrieben: http://blog.richardnorden.de/neue-printkonditionen-bei-bod-revolution-oder-evolution/

    Aber ja, Lektorat/Korrektorat findet weiterhin nicht statt - die Bücher werden nur auf verfassungswidrige Inhalte geprüft (vermutlich automatisiert mittels Stichwortsuche oder so) und danach zum Druck freigegeben.

    BoD hat einige Vor- aber natürlich auch einige Nachteile gegenüber z.B. Amazon Create Space - beispielsweise gibt es bei BoD bei Veröffentlichungen eine ISBN, wodurch die Bücher auch von Buchhändlern bestellt werden können.
    Bei Amazon war das soweit ich weiß nicht der Fall und die Bücher können ausschließlich über Amazon bezogen werden.

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    1. Vielen Dank für deinen Kommentar! :)

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    2. Immer wieder gerne :). Ich kann so selten hier etwas beitragen, ich freue mich immer, euren gewaltigen Wissensschatz ergänzen zu können <3

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    3. Das freut mich sehr ^^ Eigene Erfahrungen sind so viel wert, da komm ich mit dem bisschen Recherche nicht dran. Umso schöner, wenn wir hier einen Ort schaffen, an dem man sich gegenseitig hilft :)

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