Mit anderen Worten: Die Zeit der faulen Ausreden ist vorbei! ;-)
Erst einmal ein Trost: Es ist ganz normal, dass wir lieber das tun, was uns im Augenblick mehr Spaß verspricht, als das, was sich erst nach langer Plackerei für unser Belohnungszentrum im Hirn bezahlt macht. Mit auf-der-faulen-Haut-liegen und Süßes-und/oder-Fettiges-verschlingen, wann immer sich die Gelegenheit bietet, haben wir in grauen Vorzeiten tatsächlich unser Überleben gesichert. Heute ist dagegen sicher, dass wir nichts gebacken kriegen, wenn wir nicht in die Gänge kommen … und schon gar nicht DEN Roman, auf den die Welt wartet und der ruckzuck in den Olymp der Weltliteratur aufsteigen wird!
Disziplin und Willensstärke (ich nenne sie mal Dissi und Willy, um ihren harten Klang zu mildern) sind deine Werkzeug auf dem Weg, das zu erreichen, was du dir vorgenommen hast. Ohne Dissy würdest du morgens nicht aus dem Bett kommen, ohne Willy würdest du nie zur Vorsorge beim Zahnarzt gehen. Wenn du die beiden pflegst und stärkst, werden sie deine besten Freunde, die dich einfach mitschleifen, wenn du selbst einmal in den Seilen hängst. Dein Leben wird wirklich einfacher mit ihnen an deiner Seite!
Wie man Dissi und Willy zu echten Kraftprotzen aufpäppelt? Ganz einfach: mit winzigkleinen – dafür regelmäßigen - Einheiten, die dich nur ein klein wenig Überwindung kosten und bald eine ganz eigene Dynamik entwickeln. Umgekehrt funktioniert es nämlich auch: Wenn du heute nicht am Tisch sitzenbleibst, wird es dir morgen noch schwerer fallen, dich wieder zum Schreiben hinzusetzen. Wenn du Gefühlen wie Unlust, Unzulänglichkeit, Enttäuschung etc. immer wieder nachgibst, baust du damit eine Hemmschwelle auf, die mit jedem Tag höher wird … bis du sie irgendwann gar nicht mehr überblicken, geschweige denn übersteigen kannst.
Wenn du dagegen heute sitzen bleibst, obwohl dir gar nicht danach ist und auch nichts Brauchbares dabei herauskommst, ist die Wahrscheinlichkeit, dass du dich auch morgen wieder hinsetzt, ein wenig höher. Irgendwann kostet es dich dann gar keine Überwindung mehr, sondern wird zur Selbstverständlichkeit. Probiere es einmal aus: Nur zehn Minuten, mehr muss es nicht sein – dafür aber täglich! Täglich bedeutet (das will ich einfach nochmal betonen): Jeden einzelnen Tag, ohne Ausrede und Ausnahme!
Vielleicht willst du deinen Einsatz auch nur werktags zeigen – auch kein Ding. Dann gilt: wirklich jeden Tag von Montag bis Freitag, ohne Fehl. (Weniger als fünf Mal pro Woche bringt dir nichts bei dieser Übung.)
Wenn du eine Woche durchgehalten hast, dann steigere die Zeit, wenn du magst. Bleib dabei und lass dich nicht aus dem Rhythmus bringen! Wenn du eine Einheit irgendwann ausfallen lassen musst, dann hol sie nach! Wenn dir regelmäßig etwas dazwischenkommt, dann suche dir ein anderes Zeitfenster, das besser geeignet ist. Du wirst feststellen, dass es dir nicht nur immer leichter fällt, dabei zu bleiben und deine Schreibzeiten einzuhalten. (Ich meine: Wir kriegen es ja auch geregelt, täglich unsere Zähne zu putzen. Hoffe ich wenigstens. ;-) Sowas ist also möglich!).
Sondern du wirst als erfreulichen Nebeneffekt auch bald erleben, dass du andere Dinge ebenfalls nicht mehr auf die lange Bank schiebst, sondern zügiger erledigst. Das ist ein Freundschaftsgeschenk von Dissi und Willy, sobald sie dich in ihr Herz geschlossen haben.
Weitere Tipps, wie du Willy effizient den Rücken stärken kannst und wie er überhaupt so tickt, findest du im kleinen, aber feinen Büchlein „Willensstärke: Energien freisetzen und Ziele erreichen“.
Kleine Challenge gefällig? Zieh die Übung mal eine Woche lang durch. Noch besser: zwei. Und dann berichte, wie es dir damit ergangen ist!
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Zum Weiterlesen:
- Wenn das Leben Dir Zitronen gibt – mach Limonade daraus
- Wie ich es schaffte, meine Manuskripte zu beenden
- Schreib! oder Über das Schreiben, gute Vorsätze und die Realität dahinter
Martina Pahr lebt vom Schreiben und in München - und zwar beides sehr gern. Mehr zu und von ihr auf www.martinapahr.de
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