Mittwoch, 7. Dezember 2016

Mit Instagram zum ersten eigenen Buch

Mit den persönlichen Träumen ist es ein bisschen so wie mit der Steuererklärung: Wenn man sie nie in die Hand nimmt und immer weiter vor sich herschiebt, wird nie etwas daraus. Doch während man die Steuererklärung Gott sei Dank an eine andere Person oder gar ein Computer-Programm abgeben kann, sind unsere Träume immer noch allein unsere Angelegenheit. Zum Glück, denn was ist bitteschön schlimmer, als anderen dabei zuzusehen, wie sie unsere Träume leben?



Vor ein paar Wochen erging es mir so: Facebook spülte mir einen Beitrag in die Timeline, in dem eine mir bekannte Bloggerin über ihren eigenen Roman und das Thema Selfpublishing schrieb. Ich freute mich unheimlich für die Kollegin, bemerkte aber gleichzeitig auch, wie mich Neid beschlich. „Ich will auch!“, schrie das motzige Kind in meinem Kopf und stampfte zur Bekräftigung der Aussage noch einmal kräftig mit dem Fuß auf den Boden. Ich bin froh, dass es so gekommen ist. Wer weiß, ob ich sonst auch endlich an meinem ersten Roman arbeiten würde.


Warum ich als angehende Romanautorin Instagram liebe

Es ist nicht so, als hätte ich es noch nie probiert. Seit mich mein Wunsch, Romanautorin zu werden, begleitet, habe ich schon etliche Male begonnen, eine Geschichte zu Papier zu bringen. Alle Versuche sind gescheitert, weil es mir entweder an Ideen oder an Motivation oder an beidem gefehlt hat. Dass es dieses Mal anders werden würde, spürte ich von Anfang an.

Um dennoch nichts dem Zufall zu überlassen, habe ich mir zusätzlich etwas überlegt, um die anfängliche Euphorie dauerhaft aufrecht zu erhalten. Ich habe einen Instagram-Account angelegt, der mein Buchprojekt von der ersten Idee bis zum fertigen Werk begleiten soll. Was mir dieser bringt, möchte ich euch im Folgenden etwas genauer erklären.


#Motivation

Wir alle kennen das: Während wir heute noch Feuer und Flamme für ein neues Projekt sind und Bäume ausreißen könnten, verfliegt dieses Gefühl morgen schon wieder. Ich habe mein Autoren-Profil auf Instagram in erster Linie erstellt, um mich damit selbst zu motivieren und am Ball zu bleiben. Das funktioniert ausgesprochen gut – schließlich wissen inzwischen einige Menschen aus meinem Umfeld, dass ich an einem Roman arbeite und wollen diesen unbedingt lesen.


#Fortschritte

Eng mit der Motivation verknüpft sind auch die Fortschritte, die ich fleißig auf Instagram poste. Hierbei möchte ich gern so genau wie möglich sein. Das heißt, ich habe meinen Followern schon in der Vorbereitungsphase interessante Einblicke geboten und will ihnen auch kleine Rückschläge nicht verschweigen. Mir ist wichtig, dass mein Buchprojekt kontinuierlich Fortschritte macht, die ich wiederum mit meiner kleinen Community teilen kann.


#Austausch

Ich nutze Instagram seit gut einem Jahr für meinen Blog Feels like Erfurt. Dass sich hier auch jede Menge Romanautoren tummeln, ist mir jedoch erst seit einigen Wochen bekannt. Das soziale Netzwerk ist eine hervorragende Möglichkeit, sich mit Kollegen auszutauschen, sich Tipps zu holen und auch mal Mäuschen zu spielen. Ich liebe es, wenn andere Autoren von ihrer Arbeit berichten und auch mal die Schritte zeigen, die sonst im Verborgenen bleiben. Ich für meinen Teil kann auf Instagram noch sehr viel dazulernen. Wie geht es euch?


#Interaktion

Als ich die „magische 100 Follower-Grenze“ geknackt hatte, habe ich mir eine kleine, aber ziemlich feine Mitmach-Aktion überlegt, die ich euch an dieser Stelle gern vorstellen möchte. Ich habe die Leute, die mir folgen, dazu animiert, einen Begriff zu nennen, den ich dann in meinem Roman verarbeite. Der Sinn der Sache? Ich mag den Gedanken, dass sich meine Follower in meinem Buch „wiederfinden“, wenn sie ihr Wort dort lesen. Außerdem hat mir die Aktion jede Menge kreativen Input geliefert und dabei geholfen, meine Story noch detaillierter auszuarbeiten.


#Leserbindung

„Du schreibst ein Buch? Das will ich dann unbedingt lesen!“ Ich würde lügen, wenn ich behaupte, mit meinem Instagram-Profil keinerlei werblichen Ziele zu verfolgen. Natürlich nutze ich diesen Auftritt auch, um von Anfang an kräftig die Werbetrommel zu rühren. Ich bin davon überzeugt, dass dieses Medium perfekt ist, um mein Projekt einerseits allgemein bekannt zu machen und andererseits eine Bindung zu meinen (potentiellen) Lesern aufzubauen.

Ich bin selbst gespannt, wohin meine Autoren-Reise auf Instagram noch gehen wird. Eines weiß ich jedoch schon jetzt: Es hat sich gelohnt, den Account anzulegen. Die Pflege des Profils, das Aufzeigen meiner Fortschritte und der Austausch mit Followern und anderen Autoren machen jede Menge Spaß und liefern mir so viele kreative Anstöße, die ich ansonsten nie erhalten hätte. Ich kann es folglich nur empfehlen, es selbst einmal auszuprobieren und das neue Buchprojekt mit einem Social Media-Kanal zu begleiten. Ob das nun Instagram, Facebook, Snapchat, Youtube oder sonst etwas ist, ist natürlich euch überlassen.



Jessika arbeitet sein anderthalb Jahren als freiberufliche und freigeistige Redakteurin und Bloggerin. Den Ausgleich zum beruflichen Alltag findet sie einerseits in ihrem privaten Blog Feels like Erfurt und andererseits in ihrem Buchprojekt. Auf Instagram gibt sie spannende Einblicke in den Entstehungsprozess ihres ersten Romans und ruft ihre Follower hin und wieder auch zum Mitmachen auf.

www.facebook.com/feelslikeerfurt
www.instagram.com/feelslikeerfurt
www.instagram.com/jessi_schreibt_ein_buch


2 Kommentare:

  1. Keine zwei Monate später und ihr Account instagram.com/jessi_schreibt_ein_buch ist gelöscht. War das Projekt doch nicht so erfolgreich? Was ist daraus geworden?

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  2. Hallo,
    mein Account ist nicht gelöscht. Ich habe ihn allerdings umbenannt. Scheinbar löst das dann ein Problem bei der Verlinkung aus. Du kannst mein Profil sehr gern besuchen. Es heißt jetzt jessi_wortliebe :)

    Viele liebe Grüße, Jessi.

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