Ich werde es euch erklären. Schließt die Augen und stellt euch folgendes vor: Ihr kommt nach der Arbeit oder nach der Uni nach Hause und seid total platt. „Jetzt einfach mal eine Runde auf der Couch entspannen“, denkt ihr euch. Sobald die Musik läuft und ihr ein wenig entspannt, fängt eure Kreativitätsmaschine an zu laufen. Eure Fantasie geht voll mit und füttert sie mit Ideen, euer Wissen tut sein Übriges und schwupps - Schluss ist es mit der Entspannung! Jetzt müssen schnell Papier und Stift her, damit bloß nichts verloren geht, was man später noch brauchen könnte.
In diesem Artikel soll es deshalb nicht nur um Kreativität und Fantasie gehen, sondern auch wie man sich ab und an mal davon lösen kann. Schließlich muss nicht jede Idee zwangsläufig schriftlich genutzt werden. Versucht es doch einmal damit, sie in eure Entspannungsphasen mit einfließen zu lassen. Lasst den Gedanken gehen, dass ihr die guten Ideen und Storylines vielleicht verliert, wenn ihr nicht sofort irgendetwas herbeischafft, mit dem ihr es festhalten könnt.
Lasst eurer Fantasie Freiraum, sich in alle Richtungen zu entfalten, auch in solche, die absolut nichts mehr mit der ursprünglichen Idee zu tun haben, und genießt es. Lasst euch in diesen Gedanken hineinziehen und werdet ein Teil davon. Jetzt wird nicht mehr von außen drauf geschaut. Schluss mit der - ob wir sie wollen oder nicht - Entfernung von Autor und Figur. Erlebt!
Soweit will ich jedoch nicht gehen! Ich sehe die Technik, die dem Schreiben oft zugrunde liegt, eher als Mittel, überbordende Fantasie einzufangen und die eigene Kreativität in die richtigen - für uns wichtigen - Bahnen zu lenken. Doch was ist das denn überhaupt? Kreativität. Fantasie. Ist es nicht irgendwie ein und dasselbe? Der Duden sagt uns dazu Folgendes: Kreativität ist eine schöpferische Kraft und schlägt uns sogar die Fantasie als Synonym vor. Ich sehe dabei jedoch kleine, feine Unterschiede. Kreativität kann sich, genau wie die Fantasie, auf alle Bereiche des Lebens beziehen. Fantasie allerdings führt uns auf den Weg des Unwirklichen, nicht Realen. Sie ermöglicht uns eine Erweiterung der für uns sichtbaren Welt.
Menschen mit einer immerzu laufenden Kreativitätsmaschine können zwar sehr empathisch sein, müssen sich aber auch für die dunklen Stunden der Fantasie wappnen. Ob beim Schreiben, Lesen, Leben – es zählen immer BEIDE Seiten: Gut und Böse, Licht und Dunkelheit. Unsere Fantasie ermöglicht es uns nicht nur in beide Rollen zu schlüpfen, meist haben wir gar keine andere Wahl.
Alles in allem ist der Titel des Artikels natürlich zuspitzend gemeint. Es ist super, kreativ und fantasievoll zu sein, aber beherrschen lassen davon, sollte man sich nur in Maßen.
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Zum Weiterlesen:
Jenny bloggt außerdem auf https://jennifergreve.wordpress.com/
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