Samstag, 29. September 2018

Das geht nicht, ich bin doch schüchtern …

In der letzten Zeit habe ich mich immer wieder mit jungen Autorinnen unterhalten, die eigentlich schon ein fertiges Büchlein hätten, dieses vielleicht sogar schon veröffentlicht haben, sich aber nicht trauen, sich damit wirklich in der Welt zu zeigen. „Ich würde ja gerne mal eine Live-Lesung auf Facebook machen, aber ich traue mich nicht vor die Kamera“, „Ich mache keine Werbung, oder nur ganz wenig, um keinen zu nerven“, „Ein Pitch beim Meet and Greet mit einem Verlag? Niemals! „Ich stehe halt nicht gerne im Mittelpunkt, ich bin halt schüchtern.“
Mir ist schon klar, dass es auch andere gute Gründe geben kann, sich nicht vor der Kamera zu zeigen oder ähnliches, aber in diesem Artikel soll es aber hauptsächlich um die Angst davor gehen, im Mittelpunkt zu stehen. 

Mittwoch, 26. September 2018

Der Masterprocrastinator

Vor kurzem ertappte ich mich wieder einmal dabei, nichts zu tun. Nicht, dass ich mich aktiv von der Arbeit abgehalten hätte… Ich meine, ich hätte an meinem Portfolio für die Uni schreiben können… Oder an diesem Artikel… Oder an meiner Kurzgeschichte… Oder an der Vorbereitung für meine Masterarbeit… Aber man wird ja wohl auch mal Nichts tun dürfen?! Das dachte ich mir zumindest und gammelte so vor mich hin. Im Hinterkopf immer diese leicht säuerliche, leise, schnöselige Stimme, die mich daran erinnerte, dass die Deadline für das Portfolio am Ende des Monats ist und die Deadline für den Artikel schon in fünf Tagen… Manchmal besteht Nichtstun bei mir auch aus zwei Stunden YouTube-Videos gucken und sich am Ende fragen, wie man bei „Game of Thrones – Sansa Stark – Staffel vier“ gelandet ist, obwohl man gerade bei Staffel eins, Folge fünf war und keine Ahnung hat, was da gerade auf dem Bildschirm abgeht. 


Samstag, 22. September 2018

Disziplin & Willensstärke *Peitschenknall*

Du sitzt am Schreibtisch und starrst das leere Blatt an, das trotzig zurück schaut. Jetzt hast du es tatsächlich einmal geschafft, dich zur im Kalender eingetragenen Zeit – deiner Schreibzeit! – an die Arbeit zu machen … und dann bleibt sie aus, die Inspiration. Du holst dir einen Kaffee, der sie ersetzen soll, später ein wenig Schokolade zum Trost, weil es damit doch nicht geklappt hat. Nach höchstens 20 Minuten, die dir wie zwei Stunden vorkommen, gibst du dann auf: Heute ist kein guter Tag zum Schreiben, morgen wird es besser laufen. Weshalb solltest du dich also noch länger damit herumquälen? 

Mittwoch, 19. September 2018

7 Gründe warum es nicht einfach ist, ein Buch zu schreiben*

*In diesem Artikel geht es darum, ein Buch schreiben und veröffentlichen zu wollen. Wer nur für sich schreiben möchte, hat vermutlich nur einen Bruchteil dieser Probleme.

Überall wird suggeriert, man kann ganz einfach ein Buch schreiben. Man braucht nur eine gute Idee und muss sich jeden Tag hinsetzen. Aber kaum einer sagt einem, dass es mehr ist als das. Schreiben können, ist die eine Sache, das, was hinter dieser einfach klingenden Sache steht, etwas komplett anderes. Über einige Punkte habe ich schon im Schreibmeer gesprochen, zum Beispiel „Warum Schreiben als Hobby scheiße ist“ und „Warum Schreiben als Beruf scheiße ist“.

Wie bei vielen Autoren wurde auch bei mir der Wunsch, Geschichten niederzuschreiben, in der Kindheit bereits geweckt. Zunächst hat meine Mutter mir vorgelesen, dann begann ich selbst zu lesen, dachte mir Geschichten aus und schreib sie schließlich auf. Dieses Geschichten ausdenken war kinderleicht. Ich brachte sie einfach zu Papier, wie sie mir in den Sinn kamen. Niemals habe ich auch nur über Spannungsbögen oder Charakterentwicklung nachgedacht. Freunde, denen ich eine meiner Geschichten zeigte, waren begeistert und wollten wissen, wie es weiter geht. In den meisten Fällen steht man mit diesem schrägen Hobby aber ziemlich allein da, verheimlicht es sogar vor Freunden oder der Familie. Es ist eben ein eigenes Ding, das man eben tut. Und weil man es tut, wächst bei vielen der Wunsch heran, irgendwann ein Buch zu schreiben. Und ich glaube, dort fängt das Problem auch schon an.


 

Samstag, 15. September 2018

7 Wege, wie du deinen Erfolg als Autor sichtbar machst

"Ein Autor/Eine Autorin ist nur dann erfolgreich, wenn er/sie veröffentlicht wurde!" Dieser Glaubenssatz ist noch weit verbreitet.

Es kann niederschmetternd sein, auf einen Verlagsvertrag oder einen Platz in der Anthologie zu hoffen und Absage um Absage zu kassieren. Was die meisten Autoren/Autorinnen dabei jedoch vergessen: Erfolg sollte nicht darüber definiert sein, ob sich ein Herausgeber deinem Werk annimmt. Wir Autoren und Autorinnen haben alle unsere Erfolge, die jedoch kaum jemand wahrnimmt. Nicht einmal wir und deshalb denken wir oft, dass wir gar nichts erreichen. Damit ist jetzt Schluss! 



Mittwoch, 12. September 2018

Warum ein detaillierter Plot nicht Langeweile bedeutet

Wann immer ich mich unter Autoren umschaue, sind sie sich ähnlich und zugleich verschieden. Sie alle lieben das Schreiben, sie stecken Herzblut und Arbeit in ihre Projekte und doch tun sie das auf unterschiedliche Weise.

Der eine plant seine Geschichte grob, der Nächste überhaupt nicht und wieder ein anderer weiß alles, noch bevor er das erste Wort zu Papier bringt.


Samstag, 8. September 2018

Social Media: Likes und Abos sind nicht alles

Soziale Netzwerke sind für Autoren heute fast nicht mehr wegzudenken. Sie bieten eine unglaubliche Vielfalt, sich und seine Bücher zu präsentieren, und man kann sich sogar mit seinen LeserInnen austauschen. Viele Autoren hecheln deshalb Likes und Abos hinterher und verlieren dabei manchmal sich selbst.

Im Internet kursieren haufenweise Tipps, wie sich Autoren in den sozialen Netzwerken präsentieren können. Wie längerfristig Kontakte gepflegt werden und ein Netzwerk aufgebaut werden kann. Meist lautet die Tendenz: Weniger ist mehr. Lieber ein paar wenige Netzwerke aussuchen und diese dafür intensiv pflegen. Intensiv heißt, regelmäßig Content liefern. Möglichst jeden Tag ein Post auf Facebook, ein Bild auf Instagram, sich täglich in den Stories zeigen und da YouTube die zweitgrößte Suchmaschine ist, sollte man sicher ein Video pro Woche raushauen. 


Mittwoch, 5. September 2018

Mythos selbstbewusster Autor: Warum wir lieber in Selbstzweifeln versinken, anstatt unsere Arbeit zu würdigen

«Hallo! Du bist Selfpublishing-Autor und der Meinung, dein Buch könnte das beste selbst veröffentlichte Buch der Szene sein?»

Vor ein paar Monaten erhielt ich eine Mail mit diesen Zeilen als Aufhänger. Es war eine Einladung meines Distributors, mit meinem Buch am Deutschen Selfpublishing Preis (DSPP) teilzunehmen. Obwohl die Bewerbungszeit inzwischen schon lange vorbei ist, ist mir dieser Satz bis heute präsent im Kopf geblieben. Meine erste Reaktion, als ich ihn gelesen habe? Laut loslachen. Welche Autorin oder welcher Autor hätte denn das Selbstbewusstsein, so etwas vom eigenen Roman zu behaupten? Allein die Aussage, das beste selbst veröffentlichte Buch der Szene geschrieben zu haben, schien mir völlig absurd – hatte ich doch nie auch nur einmal darüber nachgedacht, dass mein Buch gewinnwürdig, geschweige denn das Beste von irgendetwas sein könnte. Doch je länger ich mich mit dem Gedanken beschäftigte, desto mehr drängte sich die Frage auf: Warum eigentlich nicht? Was ist so falsch daran, wenn eine Autorin, ein Autor selbstbewusst zu ihren oder seinen Werken stehen kann? Und warum tun wir das eigentlich nicht öfter? 



Samstag, 1. September 2018

Die Einsamkeit beim Schreiben

Die Schreibmeer-Kolumne. Einmal im Monat dürfen unsere Autoren unter diesem Deckmantel aus den Tiefen des Schreibmeers blubbern.




Ich schreibe, und das war schon immer mein Traum. Ich sitze hier am Tisch, während die Sonne auf mich fällt, und hacke in die Tastatur meines treuen Laptops. Der VHS-Kurs „Maschineschreiben“ hat sich letztendlich neben dem Autofahren tatsächlich als das einzig Nützliche erwiesen, was ich als Teenager gelernt habe. Hätte ich dieses Argument nur schon in der Schule gehabt, denke ich, während ich immer noch in die Tastatur hacke. Die Sonne ist längst ums Haus herumgewandert, und dennoch sitze und schreibe ich unverdrossen in meiner eigenen kleinen Welt: Immerhin werde ich dafür bezahlt, weshalb ich vermute, dass ich auch gelesen werde, von irgendjemandem.